Mottowoche

09.4.2024:  Mottowoche der Abiturient:innen: Stilfragen und bunte Antworten …

Wenn Meerjungfrauen, Mafiabosse, Pippi Langstrumpf und ein Brontosaurus gemeinsam zu Beyoncé-Beats über das Schulgelände stromern, ist es fünf vor zwölf, oder besser: Kurz vor Abi. Die letzten fünf regulären Schultage ihrer langen Karriere in mindestens zwei Bildungseinrichtungen lassen die Kandidat:innen optisch nochmal die Puppen tanzen. Kindheitshelden, Gruppenkostüm, Red Carpet, Nachtleben und zuletzt Zeitreise gaben Anlass zu intensiven Recherchen in diversen Kleiderschränken. Seien es die eigenen, die der Eltern, Großeltern oder andere Stoffarchive – Hauptsache bunt, schrill, gerne lustig, manchmal listig, immer maximal identitätsstiftend. So fällt dieser Vorhang, und der nächste öffnet sich…

Wir wünschen unserem Jahrgang S4 erfolgreiche Abiturprüfungen, und, bei allem Stress, Gelassenheit und Zuversicht. „Schaffen wir das?“ „Ja, wir schaffen das!“ (Fb)

Assembly am 15.3.

15.3.2024:  Plattenspieler, Prag sowie Botschaften vom Wir und vom Ich …

Einen Schaufensterbummel der wieder einmal ganz eigenen Art bot die Frühjahrs-Assembly am 15.03. Moderiert von Mara, Jonas, Colin, Svea und Julius traten zur Eröffnung die JacBeats auf und taten das, wie es in ihrer DNA liegt: Laut, selbstbewusst, kantig und voller Elan. Alle waren wach jetzt in der vollbesetzten Aula. Nachdenklich wurde es im Anschluss mit einem Video des Russischkurses aus Jahrgang 6. Die Lehrerin Regine Bunde erklärt: Es geht um ein bekanntes Lied, das wir etwas im Text verändert haben, um auf die schreckliche Situation im Russland-Ukraine-Krieg hinzuweisen: Im „Bruderkrieg“ kämpfen nun Familien und Freunde gegeneinander….Familien sind zerrissen, Freunde sind verloren… in der Hoffnung auf ein baldiges Ende und ein Leben im Frieden! Auf dem Hintergrund, dass bei uns sowohl junge russischsprachige Ukrainer*innen, Russen sowie Russlanddeutsche im Russischunterricht gemeinsam lernen, bezieht sich das ebenso auf ein friedliches Miteinander in unserem Schulalltag. Die Botschaft ist angekommen! Anschließend erläuterte Felix aus Jahrgang 10 die Logik des Plattenspielerbaus. Lena, Marit, Hiranur & Janne aus der 7e präsentierten ihre Hörspiel-Ballade „Die Goldgräber“, der WPU-Chor unter Leitung des spitzfindig-humorigen Musik[er]forschers Rüdiger Bültmann entführte das Publikum dann in die Renaissance mit Thomas Tallis´ Vokalwerk „If you love me“, wonach Clara aus der S4 ihr Gedicht „Nichts hält mich still“ gedankenreich ins Parkett träufelte. Emma aus der S4 zeigte einen Kurzfilm der Profilfahrt nach Prag, eine anspruchsvolle Collage mit den Mitteln der Verfremdung und assoziativen Reihung von Bildeindrücken. Den Abschluss machte August, der nicht nur das Schlagzeug bei den JacBeats bedient, sondern auch Klavier spielt und singt. In „Myself“ reflektierte er eine persönliche Krise, „in der es mir nicht so gut ging“. Dass gerade die in solchen dunkleren Phasen des Lebens aus dem Innern kommenden Reflexionen über das eigene Sein eine enorme Wucht entfalten, zeigte August eindrücklich. Und wie stark ist es, sich zu trauen, diese Impulse mit anderen zu teilen! Diese Assembly hat erneut unter Beweis gestellt, dass das Teilen sich lohnt, wenn man was zu sagen und zu zeigen hat. Und fähig zur Aufnahme ist wie das dankbare Schüler:innenpublikum heute. Danke an alle Beteiligten! (Fb)

„Sonnenschein für den niedlichen Herzog des Aberglaubens“ – WdG-Bigbands huldigen Stevie Wonder

15.3.2024: Kein Aberglauben: Stevie-Wonder-BigBand-Messe …

Stevie Wonder ist einer jener Tonbaumeister der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts, die aus Vorhandenem durch Konzentration und Modifikation plus „x“ etwas vorher etwas noch nie Dagewesenes erschaffen haben. Das „x“ steht dabei für Genialität, eine nicht erklärbare Fähigkeit, die das Schwere locker und leicht erscheinen lässt bei maximaler Komplexität des Vorgangs und des Produktes selbst. Olaf Klindworth, Arrangeur, Dirigent und Orchester-Ingenieur der WdG-BigBand, sprach Wonder in diesem Sinne an, als er die akustische Bläser- und Rhythmus-Quantenphysik des Klassikers „Sir Duke“ erläuterte: „Wonder hatte vermutlich keine Ahnung von Harmonielehre, aber tat intuitiv das richtige“. So einfach ist das.

Den Konzert-Abend eröffnete die Junior-BigBand mit einer Hommage an Pat Metheny, einem ringelpullovertragenden Jazz-Gitarrenvirtuosen (für junge Leser:innen: Googelt „This is not America“ mit David Bowie!). Die jungen Musiker:innen überzeugten das Publikum durch ein aufmerksames Zusammenspiel und Präzision im Ausdruck, mit greifbarer Freude an Song und Sound. Die große BigBand nahm anschließend den Wonder-Kosmos in Angriff, ausgehend von „Superstition“, einem Groove-Monster aus dem 70ern, dann kamen „Isnt´t she lovely“ und „Don´t you worry ´bout a thing““. „You are the sunshine of my live“ im Anschluss ist zeitlos, ein Liebeslied mit doppeltem Sinn, denn Stevie Wonder ist bekanntlich blind. Und ein Ironiker vor dem Herren. Für einen TV-Spot, der vor den Gefahren des Autofahrens unter Alkoholeinfluss warnt, sprach er einst ein: Bevor ich mich zu einem Betrunkenen ins Auto setze, fahr ich lieber selbst. Diese Lebensbejahung eines black-power-Aktivisten der frühen Stunde transportierten beide Bands unmittelbar in die Gehörgänge der Gäste, die mit einer festen Gewissheit die Aula wieder verließen: Stevie ist ein wonder für den Goldrand des Alltags. Wir danken den beteiligten Musiker:innen für die enthusiastische Verkündigung dieser Botschaft von Herzen und Ohren. (Fb)

Hamburg räumt auf

14.3.2024: Jede Menge Unrat…

Anlässlich es Aktionstages „Hamburg räumt auf“ haben etliche Klassen des WdG nicht nur rund um die Schule im ganzen Stadtteil Dutzende von Säcken Müll gesammelt, sondern auch den Schulmüll im Innenhof öffentlich sortiert und so ein Müllprofil der Schulgemeinschaft erstellt –  das uns als Klimaschule ein ernüchterndes Zeugnis ausstellt. Denn es wurden unter anderem originalverpackte HDMI-Kabel, völlig unbeschriebene Stapel an völlig intaktem Papier, Eddinge, Werkzeuge und etliche Wertstoffe geborgen. Das kann und darf so nicht bleiben, deshalb wurden von den Schülerinnen und Schülern auch klare Verhaltensänderungen formuliert: Liebe Leute, nutzt doch bitte Papier beidseitig und sei es als Schmierpapier! Habt ihr zu viel Geld, oder warum schmeißt ihr Pfandflaschen in den Müll? Wozu kauft ihr euch mehrfach verpackte Süßigkeiten, Durstlöscher und Snacks, die nicht nur ungesund sind, sondern auch bescheuert viel Müll hinterlassen! Und: Was soll eine unserer Picknickbänke im Horstsee? Wie wäre es mit dem WdG als müllfreier Zone? #WdG_ohne_Müll!. (Mh)

Licht, Klang und Bewegung

7.3.2024: Verkehrte Welten: Fest der Künste in der Aula…

Der Alltag, oder das, was man gemeinhin so nennt, ist weitgehend ritualisiert. Linear. Eckig, Was krumm ist, wird geradegezogen. Wir glauben, was wir sehen, hören, fühlen, schmecken. Die Wirklichkeit ist das, was sie vorgibt zu sein. Wir glauben an sie, wir glauben ihr. Fragen gibt es keine mehr.

Stop.

Das Fest der Künste in der WdG-Aula war ein Bruch mit Konventionen, Konventionellem, Tradiertem. Die Fachbereiche Bildende Kunst, Darstellendes Spiel und Musik öffneten ihre Türen, Vorhänge und Instrumentenkoffer. Die Werkstätten hatten wieder fleißig und kreativ geleistet, ach nee: geschaffen, erschaffen, gebaut, erspielt. Denn mit Leistung im herkömmlichen Sinne, Arbeit pro Zeit, hatte das zu Erlebende nun gar nichts gemein – Inspiration ist kein Teil der Wertschöpfungskette. Die kommt und geht wie im Stoßverkehr, mal fließt es, mal stockt es. Dieser kreative Prozess wurde in der Aula ausgestellt, und die Gäste konnten in allen Spielarten der Kreativität begegnen.

„We are the world“ sang zu Beginn der Mittelstufen-Chor der Jungen, eine Botschaft der Hoffnung in diffusen Zeiten. So passte das Stück „Melancholia“ der Unterstufen-Cellisten mit seinen getragenen Klangfarben als Erdung. Die Performances der darstellenden Spieler:innen schickten anschließend Botenstoffe zwischen Traum und Realität, während Rihannas „Umbrella“ aufgespannt wurde und vor dem Regen schützte, der dann, vielleicht weil er selber zuschauen wollte, auch ausblieb. 

Der Fachbereich Kunst stellte Designlampen aus. „Der deutsche Architekt und Designer Andreas Brandolini wollte damit gegen den klassischen Designprozess mit starren und klar vorstrukturierten Arbeitschritten rebellieren und das Spiel mit dem Zufall in den Entwurfsprozess mit einbeziehen“, so die Kursleiterin Johanna Tewes. Gezeigt wurden auch beeindruckende kleine Büchlein, Zines. Diese sind in S4 zum Semesterthema Freie Kunst / zeitbezogene Medien entstanden und hatten die gestalterisch-narrative Reflexion der Profilreise nach Prag zum Thema. Die wie Vitrinen aufgestellten Tische hinter den Stuhlreihen wirkten wie ein additiver Denkraum, denn anders als auf der Bühne war hier alles starr und eingefroren, die Bewegung verlagerte sich in den Kopf der Betrachtenden. 

Den Anlass des Internationalen Frauentages am 8.3. um einen Tag vorwegnehmend, setzten sich drei Schülerinnen aus dem Wahrnehmungsprofil mit dem deterministischen Frauenbild auseinander: Frauen-Power als Ausdruck feministischen Selbstbewusstseins setzte dann – jetzt erst recht! – konsequenterweise den Schlusspunkt: Die sechs ex-Frauen des englischen Königs Henry VIII, in Gothik-Trash gekleidete Oberstufen-Amazonen mit außergewöhnlichen Stimmen und ebensolcher Choreografie, ermächtigen sich über ihr Schicksal: We’re one of a kind, No category. So lässt sich das ganze Fest auf den Punkt bringen. (Fb)

Jung und Alt am Blech

4.3.2024: Backen aus Nächstenliebe

Sich in kalten und grauen Winterzeiten anderen Menschen mit uneigennützigem Wohlwollen zuwenden und gemeinsam aktiv Zeit verbringen, haben wir uns als SchülerInnen des Walddörfer-Gymnasiums zum Ziel unseres Projektes „Backen aus Nächstenliebe“ gesetzt.

Die Idee: Ein wenig Farbe in die triste, Hamburger-End-Winterzeit bringen. Jung & Alt backen zusammen Kekse!

Wir haben es uns in unserem „Lernen Durch Engagement-Kurs“ zur Aufgabe gemacht, die Jüngsten unserer Schule sowie SeniorInnen der Residenz Wiesenkamp zusammenzubringen, damit beide Generationen voneinander lernen und bei einem gemeinsamen Back-Projekt eine schöne Zeit verbringen. Gerade SeniorInnen in Einrichtungen für betreutes Wohnen sind nach der Weihnachtszeit, wenn die Familien wieder abgereist sind, allein und zum Großteil einsam. Dem wollten wir zumindest zu dieser Jahreszeit etwas entgegensetzen. Wir haben uns also motivierte Kinder aus der 5ten Klassenstufe geschnappt, sind mit ihnen am Freitag, dem 23.02.24 zu der Residenz am Wiesenkamp gefahren und haben dort mit 8 BewohnerInnen Teig geknetet, Teig ausgestochen und die fertig gebackenen Kekse in gemütlicher Runde gemeinsam verzerrt. In ruhiger und friedlicher Stimmung lasen beide Generationen Geschichten von Wilhelm Busch („Max und Moritz“, „Der Häwelmann“). Die SeniorInnen schwärmten in Erinnerungen ihrer Kindheit und unsere Kleinsten haben wertvolle deutsche Literatur kennengelernt. Nette Gespräche und ein wichtiger Erfahrungsaustausch rundeten den Nachmittag ab. Jung und Alt – ein großartiges Erlebnis für alle.

Großer Dank geht an Edeka Dalinger in Volksdorf, welcher uns mit sämtlichen Backzutaten unterstützt hat und uns als Sponsor zur Seite stand.

Einen weiteren Dank richten wir an Frau Voth, die Kulturbeauftragte der Residenz, für die tolle Vorab-Organisation und das problemlose Zusammenarbeiten.

Mit unserer erworbenen Erfahrung sind wir motiviert ein neues Projekt zu planen und freuen wir uns auf unser nächsten Engagement.

Eure LdE´ler