Zurück und Neustart

18.02.2025: Naomi Sugama: Nachhaltigkeit statt Wurzelbehandlung…

Naomi Sugama hat 2019 Ihr Abi am WdG gemacht (Babel-Profil) und anschließend ein Studium der Zahnmedizin in Düsseldorf begonnen. Hart. Viel Auswendiglernen, Prüfungen, kaum Spielraum in der Gestaltung der Inhalte. Druck. Unzufriedenheit. Die Frage: „Warum mache ich das?“ Die Erkenntnis: „Das ist nichts für mich“. Die Entscheidung: „Neustart“. Nach dreieinhalb Jahren, 7 Semestern, schmiss sie das Studium, sammelte sich, sortierte sich und entschloss sich, einen anderen Weg einzuschlagen. „Ich war immer kreativ, das Basteln, Erfinden, innovativ sein hat mir schon immer Spaß gemacht.“ So nahm der Plan Formen an, in Köln an einer privaten Uni Nachhaltiges Design zu studieren. Davon erzählte Naomi dem Babel-Profil S4, dem sie im Seminar einen nachhaltig wirksamen Besuch abstattete. Ihr Vortrag im Rahmen von BoSo erkundete die Chancen, die mit einem Wechsel des Studienfachs verbunden sind. Nicht durchziehen, was einem nicht liegt, sondern den Mut haben, sich einzugestehen, dass man in einer Sackgasse steckt. In sich blicken, sich ausforschen, Motive kritisch prüfen. Statt den Berufsweg der Zahnärtzin einzuschlagen – Prestige, volles Konto, Dienst von früh bis spät – baut sie nun Modelle, erkundet das weite Feld des nachhaltigen Lebensstils, arbeitet mit natürlichen Materialien, verknüpft Theorie und Praxis. „Das war so richtig, das zu machen. Heute bin ich glücklich und froh, den nicht einfachen Schritt gegangen zu sein.“ Scheitern als Chance also. Doch was heißt scheitern? Das Wort impliziert, etwas nicht gekonnt zu haben. In Naomis Fall muss es aber heißen: Etwas nicht gewollt zu haben. Das ist Erkenntnis, die wertvoll ist und Voraussetzung, in seinem eigenen Leben anzukommen. Welche Schlüsse darin liegen für die angehenden Abiturien:innen, das wird sich weisen. Das Babel-Profil ist jedenfalls dankbar dafür, einen Lebensweg kennenlernen zu dürfen, der keinen Beruf ergriffen hat aus Zwang, sondern eine Berufung gefunden hat aus Neigung. In ihren eigenen Worten: „Nachhaltigkeit braucht Design um erfahrbar zu sein und Design braucht Nachhaltigkeit um sinnvoll zu sein.“ Ein herzliches Dankeschön für einen Besuch, der nachhallen wird! (Fb)

Ins helle und dunkle Herz der Stadt mit der 9b

17.01.2025: Die Stadt als Für- und Gegenstand: Die 9b erkundet Hamburg und kreiert ein Buch über Nähe und Reibung…

„63 Seiten Hamburg“ – Ihr denkt, Neuntklässler*innen können kein Buch schreiben? Von wegen! Wir – die 9b – haben den Gegenbeweis angetreten.
Wir haben in Kooperation mit der Bücherhalle Volksdorf im Deutschunterricht mit Frau Dammann ein Projekt zum Thema „Großstadtlyrik“ gestartet. Und was liegt da näher, als sich der Stadt zu widmen, in der wir leben – Hamburg!
Jede und jeder von uns hat zunächst nach einem Thema oder einem Ort von Hamburg gesucht, der besonders interessant schien und einen wichtigen Aspekt des Stadtlebens thematisiert.
Dabei wurden nicht nur die Licht-, sondern auch die Schattenseiten unserer Heimatstadt beleuchtet, im Fokus der Gedanke, dass Existieren aktives Erleben ist: Volksdorfer Vorstadtexistenz[en], eingesperrte Raubtierkräfte, Konsumräusche unter Glaskuppeln und aus der Zeit in die Zeit gefallene Betonungetüme. Unser Buch erzählt also von Freiheit, Liebe und Tod, auch von farbenfrohen Herbsttagen, Kritik an der Tierhaltung in Zoos und unkontrolliertem Vorweihnachtsshopping in der Europapassage und entwirft so ein vielseitiges Bild der Stadt. Die Texte wurden mit inspirierenden und passenden Bildern illustriert.
Das 63 Seiten umfassende Buch wurde in der vergangenen Woche bei einer öffentlichen Lesung in der Bücherhalle Hamburg-Volksdorf vorgestellt. Alle aus der Klasse haben dazu beigetragen, dass der Abend ein voller Erfolg geworden ist. Nicht nur die Autor*innen, die ihre Texte vorgetragen haben; mit professionell gestaltetem Manga-Flyer und einer charmanten Publikumsbegrüßung konnte sich jede und jeder einbringen.
Wir haben uns sehr über das positive Feedback unsers Publikums gefreut, mit dem an dem Abend nicht gespart wurde. Wenn wir euer Interesse geweckt haben, könnt ihr gerne in der Bücherhalle Volksdorf vorbeischauen: Wenn das Buch verliehen sein sollte, könnt ihr auf das Präsenzexemplar zurückgreifen, das immer vor Ort steht. 
„63 Seiten Hamburg“ – ihr findet uns im regulären Katalog der Bücherhallen!
Eure Autorinnen Helene, Karla und Katharina aus der 9b

Jugend debattiert 2025

14.01.2025: Jugend debattiert klug und urteilsstark 

Wer hat recht? Die am lautesten schreien? Die mit dem meisten Geld? Oder die mit der größten Reichweite? Das sind Fragen, die sich dieser Tage stellen, wenn man in die Welt der Entscheider und Entscheidungen so hineinhorcht.
Schulleiter Jürgen Solf wies in seiner Begrüßungsrede zum diesjährigen Schulfinale des Wettbewerbs Jugend debattiert in der WdG-Aula darauf hin, wie wichtig es ist, der Kraft des guten Arguments mehr zu trauen als dem Krawall drumherum.
Die 8 Finalist:innen bewiesen anschließend, wie sehr sie diesen Grundsatz verinnerlicht haben. In der Altersklasse 1 diskutierten Yirou, Henri, Rafael und Monique darüber, ob es sinnvoll ist, an jedem Schultag eine Stunde Schulsport einzuführen. Die Debatte der Altersklasse 2 widmete sich der Frage, ob eine verpflichtende Demokratiestunde im Stundenplan verankert werden soll. Darüber setzten sich Hannah, Henry, Belinda und Felix auseinander. Beide Debatten führten die Komplexität der Fragestellungen vor Augen und eröffneten dem aufmerksamen Aulapublikum viele Perspektiven. Für das Parkett ist das bloße Zuhören ein hochverdichteter Wissensteppich, den man anschließend mit nach Hause nimmt. Kein Unterricht, keine Reportage, keine KI können auf so kurzer  Zeitstrecke so viel Wissen und Erkenntnisse generieren. Wer am Ende gewonnen hat? Die Debatten Yirou (AK 1) und Henry (AK 2). Ansonsten: Alle, die dabei waren! Danke an Karo Boeck für die tolle Organisation. (Fb)

Vorlesewettbewerb 2024

13.01.2025: Linnea gewinnt den Schulentscheid beim Vorlesewettbewerb

Auch in diesem Jahr war ein Highlight der Adventszeit am Walddörfer-Gymnasium wieder der große Vorlesewettbewerb der 6. Klassen. Bundesweit nehmen jährlich rund 600.000 Schüler*innen der 6. Klassenstufe an dem Wettbewerb teil. Er ist einer der größten und traditionsreichsten Schülerwettbewerbe Deutschlands und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Nachdem in den vergangenen Wochen nun alle 6.-Klässler am Walddörfer-Gymnasium mit Elan in ihren Klassen das Vorlesen geübt hatten, präsentierten die 12 Klassensieger*innen am 10.Dezember in der Aula mit Engagement und Lesefreude ihr Können und entführten die Zuhörer mit ihrer Stimme und den ausgewählten Büchern ins Reich der Geschichten und der Fantasie, indem sie Passagen aus ihren Lieblingsbüchern vortrugen. Bewertet wurden Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Linnea (6 d), Johann (6e) und Henriette (6e) beeindruckten die Jury besonders mit ihren Vorlesekünsten und schafften es in die zweite Runde, in der die Schüler*innen aus einem ihnen unbekannten Text vorlesen mussten. Die Kandidaten machten es der Jury wahrlich nicht leicht, doch letztlich überzeugte Linnea aus der 6 d in allen Kategorien. Sie ist in diesem Schuljahr unsere beste Vorleserin und wird im Februar 2025 das Walddörfer-Gymnasium auf regionaler Ebene vertreten. Herzlichen Glückwunsch! (Fe)

Tag der offenen Tür 2025

11.01.2025: Tag der offenen Tür am WdG

Am Tag der offenen Tür wandert, mäandert, schlendert und zuweilen auch rennt (Altersgruppe < 10, mutmaßlich) ein zwar nicht repräsentativer, aber doch aussagekräftiger Durchschnitt der Gesellschaft durch die Flure der Hausanschrift „Im Allhorn 45“. Es sind, klar, Eltern mit ihren Grundschulkindern, die sich ein Bild von der Schule machen wollen, optisch, aber vor allem inhaltlich: Was machen die hier? Wie machen die das? Was machen die hier anders, und warum? Und mit welchen Ergebnissen?
Auch begegnet man unvermittelt Ehemaligen, wie Amelie G., Abi 2019 im Babel-Profil, jetzt Politikstudentin. Oder Tom D., Abiturient aus dem letzten Jahr, der nunmehr Physiotherapie studiert. „War die beste Zeit meines Lebens hier“, sagt er, dessen Freundin in der S3 ist. 
Dieser Geist der Schule, ein guter wohlgemerkt (obwohl, auf den Hogwarts-Touren in die Katakomben der Schule wurden wieder keine Lebenszeichen dieser Wesen entdeckt), er war auch diesmal wieder zu spüren. Die Kabinette gaben der Vielfalt des schulischen Alltags im Wortsinne Raum, es wurde musiziert, gemalt, gelesen, geschrieben (mit Federkiel und Chinesisch), probiert, geschminkt, und zu naschen gab´s auch an drei Gastro-Theken. Unsere Prämissen wie das Kabinettsystem, das digitale Lernen, Förderung und Beratung und die Konzeption der Studienzeit trafen auf aufmerksame, auch kritische Ohren. Viele, viele Besucher:innen gingen schlauer nach Hause, als sie gekommen waren. Und wir sind sicher: Auch überzeugt von dem, was wir ihnen zeigen konnten. Danke an alle, die mitgeholfen haben, drei schöne Stunden zu kreieren: Kolleg:innen, Schüler:innen, Elternrat und allen, die zu Gast waren. (Fb)

Weihnachts-Assembly

13.12.2024: Alles so schön bunt hier! Weihnachtsassembly 2024

Die letzte Assembly in diesem Jahr war nichts für Genrepuristen, wo das Gleichförmige Programm ist. Vielmehr passte zusammen, was so gar nicht zusammenpasst auf den ersten Blick, und dass das so war, lag an der Qualität der sechs Beiträge, ihrer Unterschiedlichkeit. Eröffnet haben die JacBeats, die schon zum festen Inventar der Assemblys gehören, offensichtlich treffen sie den Ton und die Töne. Ihr rauer Indie-Gitarrenrock pustet die Kanäle frei, danach kann kommen, was und wer will. Und es wollte Amelie aus Jahrgang 5, die „Alles nichts ohne dich“ sang, ein totaler Kontrast zum ersten Song, balladesk, gedämpft, feinsinnig, nicht minder beeindruckend dargeboten. 
Irgendwie passte der Titel auch zum Schülerprojekt „Krebserkrankung“, das sich danach präsentierte, und dann ging es nach China: Nach einigen Jahren Pause konnte der Shanghai-Austausch [endlich!] wieder stattfinden, die Reisegruppe reflektierte den Sprung in die Fremde eindrücklich im Rahmen einer kleinen Fotoshow und Live-Interviews auf der Bühne. 
Pias Version von Leonard Cohens „Halleluja“, begleitet von Ben am Klavier, setzte dann wieder einen sehr nachdenklichen, feierlichen Akzent, der überleitete zum letzten Programmpunkt, einem Krippenspiel von Schüler:innen aus Jahrgang 6. Die Geschichte einer Geburt in einem offenen Stall, die Eltern Flüchtlinge aus einfachen Verhältnissen, sie fesselt uns heute umso mehr in einer Welt, die mit ihrer Komplexität täglich dauerüberfordert. Dass am Ende die voll besetzte Aula gemeinsam das berühmteste Weihnachtslied sang, das es gibt, eine Hymne auf einen Nadelbaum, war dann auch eine Art Botschaft am Ende des Jahres: Nadelig war´s, aber wir stehen noch! (Fb)