13.02.2025: Wahlarena auf großer Bühne – 8 Kandidat:innen diskutieren über soziale Ungleichheit und nachhaltiges Wirtschaften…
Soziale Medien als Informationsquelle haben den politischen Diskurs in den letzten Jahren massiv verändert. Mehr noch: Die Medienrevolution, denn nichts anderes liegt vor, hat eine Informationsschwemme nach sich gezogen, wo auf diversen Plattformen, wir kennen sie alle, das Erregungspersonal aus Politik, Gesellschaft, Kultur und dem Kosmos der Öffentlichkeit zu verbreiten sich bemüßigt fühlt. Die gesamte Bandbreite zwischen Nonsens, Populismus und seriöser Information abdeckend. Die Gefahren der Manipulation, Schulleiter Jürgen Solf wies in seinem Eingangsstatement darauf hin, sind dabei offensichtlich, wenn Algorithmen bestimmen, wie man über was in welcher Weise denkt. Umso wichtiger ist es, gerade vor Wahlen, die Vielfalt von politischen Positionen kennenzulernen, vorgetragen von: Ja, realen Menschen.
Die Debatte zwischen 8 Kandidat:innen verschiedener Parteien zeigte, wie wichtig es ist, sich zuzuhören, respektvoll miteinander umzugehen, aber auch hart in der Sache für sich, die eigene Partei zu werben. Aydan Özoguz (SPD), Zaklin Nastić (BSW), Manuel Sarrazin (Die Grünen), Ria Schröder (FDP), Eckbert Sachse (AfD), Thomas Iwan (Die Linke), Franziska Hoppermann (CDU) und Marc Degenhard (Volt) – sie sprachen und diskutierten über die beiden Schwerpunkthemen Soziale Ungleichheit und Wirtschaftspolitik & Nachhaltigkeit, pointiert, sachbezogen, auch humorvoll (nein, wir wollen keine Ehen stiften zwischen Kandidat:innen, jedenfalls nicht mutwillig ;-)) und auf jeden Fall zum Nutzen der versammelten Oberstufe.
Das Format, zunächst eine Eröffnungsrede zu halten, anschließend in den Austausch zu gehen in großer Runde, hinterher nach der Pause die Gruppe zu halbieren und in kleinerer Runde im Pressekonferenzformat Detailfragen zu diskutieren, um abschließend wieder in der Aula zusammenzukommen zu einer Schlussrunde mit Abschlussstatements, hat sich bewährt: Keine Monologe (Enno von S. war ein unbarmherziger Herrscher über die
Zeitglocke), keine Diffamierungen, stattdessen Argumente, konzentriertes Sprechen und die Bereitschaft, den Fragen des Publikums konstruktiv zu begegnen. Das Moderatorenteam mit Hannah B., Belinda S., Lasse H., Annalena M.-W., Sverre J. und Fritz D. zeigte sich inhaltlich ausgezeichnet vorbereitet, kommunikativ im Knüpfen der Gesprächsfäden und souverän im Auftreten.
Auch wenn Fragen offen blieben – wie sonst in diesen irren Zeiten, wo das Morgen schon das Gestern überholt – sind wir den Kandidat:innen sehr dankbar, dass sie in den Debattenring am WdG gestiegen sind und den Wert demokratischer Willensbildung nachhaltig deutlich gemacht haben. Und ein großer Dank geht an Frau Wälz und Herrn Windt für die umsichtige, passgenaue Organisation. (Fb)