27.06.2024: Musikalische Vielfalt beim WdG-Sommerkonzert:
Hinterher fragt man sich oder wird gefragt: Wie war´s? Und man greift zur Floskel: Wie immer. Das kann nun alles heißen, und vor allem heißt es meistens: Keine Überraschungen, alles wie gehabt, Erwartungen erfüllt. Dieses Schema lässt sich, das letzte Sommerkonzert der WdG-Ensembles „Paroli passieren lassend“ (um ein halbberühmtes Fußballerversprecherbonmot zu zitieren), nun glatt umdrehen. Es war wie immer, ja, also: Überraschend, innovativ, Erwartungen durch gegen-den-Strich-bürsten gleichzeitig erfüllend wie spielerisch weiter treibend. Los ging´s mit dem Orchester con spirito, das mit Charpentiers Präludeum aus Te Deum, seinem Namen gemäß, den Abend spirituell einläutete. Der große Chor, dynamisch und fein ausbalanciert zwischen lautem Schmettern und geflüsterten Nuancen, hatte sich im Anschluss unter anderem das Musicalstück „A million dreams“ ausgesucht: Es gibt geringere Herausforderungen an ein Vokalensemble. Intensiv das sich anschließende Spiel des Orchersters Be allegri mit einem Satz aus Beethovens 7. Symphonie und einem Medley aus Stücken von unter anderem Brahms, Dvorak, Haydn, Schubert und Berlioz. Tonkunst, die feine Orchesterabstimmung verlangt und wo Timing und Sauberkeit des Spiels die Wirkung ausmachen. Die jungen Musiker:innen präsentierten eine hochkonzentrierte, spielfreudige Darbietung. Nach einer Umbauphase, gastronomisch vom Jahrgang S2 gefüllt mit Grill und Softdrinkbar, dann wieder einmal ein Highlight-Auftritt der Bigband, die ihre vom vorherigen Konzertabend bereits bekannte Stevie-Wonder-Hommage zum allerbesten gab. Komplexe Grooves, getrieben von einer pulsierenden Rhythmus-Gruppe, dazu Zahnstocher-Bläsersätze, scharf und präzise, Soli von Gitarre und Keyboard und Saxophon sowie ein Wonders Stimme nicht imitierender, sondern auf eigene Art interpretierender Lead-Gesang. Das Können zeigt sich dabei im Kollektiv. Aus den Einzelteilen ein harmonisches Ganzes kreieren. Zum Finale dann die große Addition: Chor und Bigband gemeinsam auf der Bühne. As und Happy wurden weniger gespielt als gekocht. In der Aula Hitze, nicht weil´s so heiß war, das auch, sondern wegen der Fahrenheit-Stimmung. Danke an den gesamten Fachbereich-Musik für die Wärmeenergie! (Fb)