Die WdG-Ensembles griffen nach den Sternen - und bekamen sie zu fassen
11. & 13. Dezember 23: Alle Jahre wieder…
… bedeutet nicht unbedingt eine Wiederholungsschleife, die zunehmend Langeweile produziert. Im Gegenteil: Die beiden diesjährigen Weihnachtskonzerte in der Aula des WdG überraschten und überzeugten einmal mehr durch Enthusiasmus, der Lust am klanglichen Experiment und der Energie, die Spieler:innen, Sänger:innen und Publikum verschmelzen lässt. Der Mix an Genres war bemerkenswert, Klassik, Jazz, Populäres, alles mit einem Hang zum Grenzgängerischen – wer, bitteschön, traut sich mit einem Unterstufenorchester (!) an Edward Elgar heran? Spielt ein Violinkonzert von Mozart mit expressivem Solopart? Zum Ausdruck kam dabei ein ganz hoher Selbstanspruch der Mitwirkenden, eine radikale Umgehung des Ansatzes, dem Saal zu geben, was er hören will. Andersrum: Die Auswahl der Stücke bewies Mut zum Unbekannten, zum Abseitigen, un-Erhörten. So gelang das Kunststück, das Publikum gleichzeitig zu überraschen und zu unterhalten, ohne es zu unterfordern. Wer in Schubladen denkt, bekam was zu hören. Sehr bewegt ist die Fachschaft Musik von der außerordentlich großen Hilfsbereitschaft der Gäste an beiden Abenden in der vollbesetzten Aula: Für das Kinderhospiz Sternenbrücke wurde die unglaubliche Spendensumme von 2500 € gesammelt. Ein großes, großes Dankeschön dafür!
Die Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs Musik haben in vielen Einzelproben mit Beharrlichkeit und ihrem außerordentlichen fachlichen und pädagogischen Können die jungen Menschen mitgenommen und begeistert. Und so bleibt als Erkenntnis, dass Orchester, Bands und Vokalensembles des WdG auf der Höhe der Zeit sind, insofern sie Vergangenes vergegenwärtigen und in die Zukunft transportieren. Wir freuen uns deshalb schon auf die nächste Auflage im Jahr 2024, im Wissen, es wird keine Wiederholung[en] geben. Bis dahin können alle, die das Privileg hatten, dabei gewesen zu sein, darüber nachdenken, wie man es schafft, einen rund 60köpfigen Chor fünf Songs in einem singen zu lassen, aber nicht nacheinander wie in einem Medley, sondern miteinander verschränkt, ineinander verhakt, ein synchron verschobener Kanon, also ein in die Breite, Höhe und Tiefe gleichzeitig wachsender Klangberg. Alles klar? Wie das klingt? Großartig! Oder wie sich zwei Teenager männlichen Geschlechts am Ausgang zuwarfen: Krass, Alter. (Fb)