Ein Garten Eden in Volksdorf

16.05.2024:  Der Garten des Maetzelhauses – eine Quelle der Inspiration. Botanisch, optisch, lyrisch… 

Wir, die 8b, haben einen magischen Ort entdeckt — und das mitten in Volksdorf! Das Maetzelhaus des verstorbenen Künstlerpaares Dorothea Maetzel-Johannsen und Emil Maetzel lädt mit seinem verwunschenen Ambiente zum Flanieren und Träumen ein, der riesengroße Garten ist der perfekte Ort, um zur Ruhe und vielleicht auch zu sich selbst zu finden. Der verwilderte Garten ist mittlerweile ein Naturschutzgebiet und das Zuhause vieler, zum Teil vom Aussterben bedrohter Tierarten, zum Beispiel verschiedener Libellenarten. Überall summt und brummt und quakt und plätschert es.
Diesen verwilderten und versteckt gelegenen geheimen Garten haben wir im Rahmen des Deutschunterrichts besucht: Aufgabe war es, die besondere Atmosphäre in sprachliche Bilder zu fassen, Worte für die Gerüche, Geräusche, für das Gesehene und Erfahrene zu finden. Nicht zuletzt auch Worte für die Gedanken und Gefühle, die er in jedem einzelnen von uns auslöst.
Seid ihr neugierig auf den geheimen Garten geworden? Dann kommt doch gerne am 4. Juni 2024 ab 19.00 Uhr zum Künstlerfest ins Maetzelhaus!
von Yourisch F. und Lasse D., 8b

Obstbaumprojekt

14.05.2024:  Stine Lohmann? Ja, genau die… 

Das Museumsdorf als außerschulischer Lernort in direkter Nachbarschaft zum WdG lädt dazu ein, mit Schülergruppen in den Dialog mit der Natur zu treten. Der „Dorfkurs“ aus dem Wahlpflichtbereich in Jg.9 hat in den vergangenen Wochen 16 Obstbäume auf der Wiese zwischen Schule und Museumsdorf gepflanzt: Alte Sorten aus dem Alten Land mit so wohlklingenden Namen wie ‚Schöner aus Haseldorf‘ oder, da ist sie: ‚Stine Lohmann‘. Die Bäume wurden von den SchülerInnen ausgesucht nach Geschmack, Bedeutung ihres Erhalts, dem Kontext des Museumsdorfes als eines Abbildes des bäuerlichen norddeutschen Hoflebens um 1900. Die Obstbäume müssen regelmäßig gepflegt und gewässert werden: Sie sollen in Hitze- und Trockenphasen wie im letzten Jahr, die zunehmen werden, Schatten spenden, Bienen Nahrungsquelle sein, von den Pferden, Rindern und Schafen sowie Ziegen gedüngt und später mal geerntet werden. Dabei kann man erleben, wie alles zusammenhängt in der Natur und im Zusammenleben mit der Natur. Die Bäume brauchen nämlich noch eine Weile Hilfe vom Menschen (Wasser) und Tieren (Dung), damit sie gut wachsen und später Äpfel und Schatten zurückschenken.
Das hehre Ziel einer zeitgemäßen Bildung für nachhaltige Entwicklung kann schulisch kaum aktiver und idyllischer gestaltet werden als hier in unmittelbarer Nachbarschaft und mitten im Stadtteil – auf den Obstwiesen des Museumsdorfes. (Da)

Zukunft gestalten

06.05.2024:  Knappe Kassen und Visionen… 

Die Zukunft ist die Gegenwart von morgen, und die Versäumnisse von heute werden der jungen Generation ins Stammbuch geschrieben. Andreas Dressel, Hamburgs Finanzsenator und als solcher oberster Kassenmeister, sprach und diskutierte im Koralle-Kino vor und zu einem jungen Publikum über die Finanzlage der Stadt. Nun, eigentlich tat er das nicht, zumindest nicht in Form von Zahlen und Diagrammen, und das aus gutem Grund, es ging vielmehr um die großen Fragen, die die Gesellschaft umtreibt: Wie kann der Staat Gelder generieren, und nach welchen Prämissen gibt er sie aus? Das sind politische Entscheidungen, die ein grundsätzliches Verständnis von Gesellschaft und Wirtschaft abbilden. In Zeiten der vielen Krisen, so Dressel, die gerade jungen Leuten auf der Seele liegen, müssten die Perspektiven der nächsten Generation noch mehr in den Fokus rücken, auf dass sie ihrerseits gestalten könne und nicht nur die Folgen der Entscheidungen und Unterlassungen von heute verwalten müsse, sobald sie am Ruder sitze. Adina, Magdalena, Philine und Max aus dem Babel-Profil S2 hatten gemeinsam mit Anja Quast, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, Fragen formuliert, mal pointiert, mal kritisch, mal um fachliche Erklärungen und Einordnungen bittend. Der Senator erläuterte anschaulich, sehr zugewandt, gutgelaunt und fokussiert seine Positionen. Hier und da bilanzierte er durchaus selbstironisch das eigene Tun zwischen Visionen und Sachzwängen. Die knapp zwei Stunden im Koralle waren kurzweilig und sehr informativ. Wir danken dem Senator, Frau Quast und dem Koralle-Kino und freuen uns nach Carsten Brosda und Andreas Dressel auf das nächste Salon-Gespräch vor Ort in Volksdorf. (Fb)

Schulgarten

16.04.2024:  Ein nachhaltiger Naschgarten…

Erdbeeren pflücken im Innenhof? Das gibt es hoffentlich bald, denn letzten Freitag fand sich eine Gruppe von Schüler*innen aus verschiedenen Stufen zusammen und bepflanzte das Beet vor der Cafeteria. Das Nachhaltigkeits-Komitee der Schulsprecher hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die überwucherte Fläche wieder aufblühen zu lassen. Die Pläne, die schon auf der SR-Reise entstanden, konnten jetzt also realisiert und die Schule wieder ein Stückchen grüner gemacht werden. Mit Werkzeug aus dem Museumsdorf wurde das Beet nochmals bearbeitet und von Wurzeln befreit, mit Kompost aufbereitet und schließlich bepflanzt. Aber nicht mit irgendwelchen Pflanzen, sondern vom „grünen Kollektiv“, einer Schülerfirma von unseren direkten Nachbarn, der Stadtteilschule Walddörfer. Zwischen Becherblumen, Veilchen, Erdbeerpflanzen und Lavendel verging die Arbeit trotz Nieselregen wie im Flug, und am Ende blickte man in ziemlich stolze Gesichter. Damit es hier in den nächsten Wochen richtig summt und brummt, wird fleißig gegossen und weiter geplant – wie wäre es neben den Erdbeeren noch mit einer Sonnenbank oder einem Insektenhotel? (Elena Gross)

Chorkonzert

15.04.2024:  Zwischen Erde und All liegt eine Welt…

… die die Menschen seit Urzeiten inspiriert hat. Man kann sie beschreiben, malen, ihr architektonisch näher kommen, vertonen. Oder sie besingen. Der WdG-Unterstufenchor unter der Leitung von Rüdiger Bültmann hat zum Thema „Sonne, Mond und Regenbogen“ einen Liederreigen ausgewählt, der es in sich hatte. Ja, „In sich“. Denn das Programm war keine Addition von Einzeltiteln, sondern dramaturgisch geschickt gebaut: Irdisches mit „The lion sleeps tonight“, Unterirdisches mit „Rolling in the deep“, Galaktisches mit „The sky full of stars“ und Metaphysisches mit „True Colours“ ließen den einzelnen Song strahlen. Ähnlich einer Lichterkette ergab der Reigen schließlich ein neues Bild in einem klangkosmischen Rahmen, wo die Einzelteile in der Perspektive gleichsam zusammenschmolzen. Der agile, stimmlich differenziert agierende Chor überzeugte durch komplexe Arrangements, Agilität, Spaß und purer Lust am Singen. Die volle Aula ließ sich gerne mitnehmen und am Ende war großer Jubel. Auch im Klingelbeutel, denn es wurden stolze 432,20 € Spenden gesammelt. Der Verwendungszweck wird von den jungen Sänger:innen noch zu bestimmen sein. Eine feine Musikstunde, die im Gedächtnis bleiben wird. (Fb)

„Sonnenschein für den niedlichen Herzog des Aberglaubens“ – WdG-Bigbands huldigen Stevie Wonder

15.3.2024: Kein Aberglauben: Stevie-Wonder-BigBand-Messe …

Stevie Wonder ist einer jener Tonbaumeister der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts, die aus Vorhandenem durch Konzentration und Modifikation plus „x“ etwas vorher etwas noch nie Dagewesenes erschaffen haben. Das „x“ steht dabei für Genialität, eine nicht erklärbare Fähigkeit, die das Schwere locker und leicht erscheinen lässt bei maximaler Komplexität des Vorgangs und des Produktes selbst. Olaf Klindworth, Arrangeur, Dirigent und Orchester-Ingenieur der WdG-BigBand, sprach Wonder in diesem Sinne an, als er die akustische Bläser- und Rhythmus-Quantenphysik des Klassikers „Sir Duke“ erläuterte: „Wonder hatte vermutlich keine Ahnung von Harmonielehre, aber tat intuitiv das richtige“. So einfach ist das.

Den Konzert-Abend eröffnete die Junior-BigBand mit einer Hommage an Pat Metheny, einem ringelpullovertragenden Jazz-Gitarrenvirtuosen (für junge Leser:innen: Googelt „This is not America“ mit David Bowie!). Die jungen Musiker:innen überzeugten das Publikum durch ein aufmerksames Zusammenspiel und Präzision im Ausdruck, mit greifbarer Freude an Song und Sound. Die große BigBand nahm anschließend den Wonder-Kosmos in Angriff, ausgehend von „Superstition“, einem Groove-Monster aus dem 70ern, dann kamen „Isnt´t she lovely“ und „Don´t you worry ´bout a thing““. „You are the sunshine of my live“ im Anschluss ist zeitlos, ein Liebeslied mit doppeltem Sinn, denn Stevie Wonder ist bekanntlich blind. Und ein Ironiker vor dem Herren. Für einen TV-Spot, der vor den Gefahren des Autofahrens unter Alkoholeinfluss warnt, sprach er einst ein: Bevor ich mich zu einem Betrunkenen ins Auto setze, fahr ich lieber selbst. Diese Lebensbejahung eines black-power-Aktivisten der frühen Stunde transportierten beide Bands unmittelbar in die Gehörgänge der Gäste, die mit einer festen Gewissheit die Aula wieder verließen: Stevie ist ein wonder für den Goldrand des Alltags. Wir danken den beteiligten Musiker:innen für die enthusiastische Verkündigung dieser Botschaft von Herzen und Ohren. (Fb)