Chorkonzert

15.04.2024:  Zwischen Erde und All liegt eine Welt…

… die die Menschen seit Urzeiten inspiriert hat. Man kann sie beschreiben, malen, ihr architektonisch näher kommen, vertonen. Oder sie besingen. Der WdG-Unterstufenchor unter der Leitung von Rüdiger Bültmann hat zum Thema „Sonne, Mond und Regenbogen“ einen Liederreigen ausgewählt, der es in sich hatte. Ja, „In sich“. Denn das Programm war keine Addition von Einzeltiteln, sondern dramaturgisch geschickt gebaut: Irdisches mit „The lion sleeps tonight“, Unterirdisches mit „Rolling in the deep“, Galaktisches mit „The sky full of stars“ und Metaphysisches mit „True Colours“ ließen den einzelnen Song strahlen. Ähnlich einer Lichterkette ergab der Reigen schließlich ein neues Bild in einem klangkosmischen Rahmen, wo die Einzelteile in der Perspektive gleichsam zusammenschmolzen. Der agile, stimmlich differenziert agierende Chor überzeugte durch komplexe Arrangements, Agilität, Spaß und purer Lust am Singen. Die volle Aula ließ sich gerne mitnehmen und am Ende war großer Jubel. Auch im Klingelbeutel, denn es wurden stolze 432,20 € Spenden gesammelt. Der Verwendungszweck wird von den jungen Sänger:innen noch zu bestimmen sein. Eine feine Musikstunde, die im Gedächtnis bleiben wird. (Fb)

„Sonnenschein für den niedlichen Herzog des Aberglaubens“ – WdG-Bigbands huldigen Stevie Wonder

15.3.2024: Kein Aberglauben: Stevie-Wonder-BigBand-Messe …

Stevie Wonder ist einer jener Tonbaumeister der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts, die aus Vorhandenem durch Konzentration und Modifikation plus „x“ etwas vorher etwas noch nie Dagewesenes erschaffen haben. Das „x“ steht dabei für Genialität, eine nicht erklärbare Fähigkeit, die das Schwere locker und leicht erscheinen lässt bei maximaler Komplexität des Vorgangs und des Produktes selbst. Olaf Klindworth, Arrangeur, Dirigent und Orchester-Ingenieur der WdG-BigBand, sprach Wonder in diesem Sinne an, als er die akustische Bläser- und Rhythmus-Quantenphysik des Klassikers „Sir Duke“ erläuterte: „Wonder hatte vermutlich keine Ahnung von Harmonielehre, aber tat intuitiv das richtige“. So einfach ist das.

Den Konzert-Abend eröffnete die Junior-BigBand mit einer Hommage an Pat Metheny, einem ringelpullovertragenden Jazz-Gitarrenvirtuosen (für junge Leser:innen: Googelt „This is not America“ mit David Bowie!). Die jungen Musiker:innen überzeugten das Publikum durch ein aufmerksames Zusammenspiel und Präzision im Ausdruck, mit greifbarer Freude an Song und Sound. Die große BigBand nahm anschließend den Wonder-Kosmos in Angriff, ausgehend von „Superstition“, einem Groove-Monster aus dem 70ern, dann kamen „Isnt´t she lovely“ und „Don´t you worry ´bout a thing““. „You are the sunshine of my live“ im Anschluss ist zeitlos, ein Liebeslied mit doppeltem Sinn, denn Stevie Wonder ist bekanntlich blind. Und ein Ironiker vor dem Herren. Für einen TV-Spot, der vor den Gefahren des Autofahrens unter Alkoholeinfluss warnt, sprach er einst ein: Bevor ich mich zu einem Betrunkenen ins Auto setze, fahr ich lieber selbst. Diese Lebensbejahung eines black-power-Aktivisten der frühen Stunde transportierten beide Bands unmittelbar in die Gehörgänge der Gäste, die mit einer festen Gewissheit die Aula wieder verließen: Stevie ist ein wonder für den Goldrand des Alltags. Wir danken den beteiligten Musiker:innen für die enthusiastische Verkündigung dieser Botschaft von Herzen und Ohren. (Fb)

Licht, Klang und Bewegung

7.3.2024: Verkehrte Welten: Fest der Künste in der Aula…

Der Alltag, oder das, was man gemeinhin so nennt, ist weitgehend ritualisiert. Linear. Eckig, Was krumm ist, wird geradegezogen. Wir glauben, was wir sehen, hören, fühlen, schmecken. Die Wirklichkeit ist das, was sie vorgibt zu sein. Wir glauben an sie, wir glauben ihr. Fragen gibt es keine mehr.

Stop.

Das Fest der Künste in der WdG-Aula war ein Bruch mit Konventionen, Konventionellem, Tradiertem. Die Fachbereiche Bildende Kunst, Darstellendes Spiel und Musik öffneten ihre Türen, Vorhänge und Instrumentenkoffer. Die Werkstätten hatten wieder fleißig und kreativ geleistet, ach nee: geschaffen, erschaffen, gebaut, erspielt. Denn mit Leistung im herkömmlichen Sinne, Arbeit pro Zeit, hatte das zu Erlebende nun gar nichts gemein – Inspiration ist kein Teil der Wertschöpfungskette. Die kommt und geht wie im Stoßverkehr, mal fließt es, mal stockt es. Dieser kreative Prozess wurde in der Aula ausgestellt, und die Gäste konnten in allen Spielarten der Kreativität begegnen.

„We are the world“ sang zu Beginn der Mittelstufen-Chor der Jungen, eine Botschaft der Hoffnung in diffusen Zeiten. So passte das Stück „Melancholia“ der Unterstufen-Cellisten mit seinen getragenen Klangfarben als Erdung. Die Performances der darstellenden Spieler:innen schickten anschließend Botenstoffe zwischen Traum und Realität, während Rihannas „Umbrella“ aufgespannt wurde und vor dem Regen schützte, der dann, vielleicht weil er selber zuschauen wollte, auch ausblieb. 

Der Fachbereich Kunst stellte Designlampen aus. „Der deutsche Architekt und Designer Andreas Brandolini wollte damit gegen den klassischen Designprozess mit starren und klar vorstrukturierten Arbeitschritten rebellieren und das Spiel mit dem Zufall in den Entwurfsprozess mit einbeziehen“, so die Kursleiterin Johanna Tewes. Gezeigt wurden auch beeindruckende kleine Büchlein, Zines. Diese sind in S4 zum Semesterthema Freie Kunst / zeitbezogene Medien entstanden und hatten die gestalterisch-narrative Reflexion der Profilreise nach Prag zum Thema. Die wie Vitrinen aufgestellten Tische hinter den Stuhlreihen wirkten wie ein additiver Denkraum, denn anders als auf der Bühne war hier alles starr und eingefroren, die Bewegung verlagerte sich in den Kopf der Betrachtenden. 

Den Anlass des Internationalen Frauentages am 8.3. um einen Tag vorwegnehmend, setzten sich drei Schülerinnen aus dem Wahrnehmungsprofil mit dem deterministischen Frauenbild auseinander: Frauen-Power als Ausdruck feministischen Selbstbewusstseins setzte dann – jetzt erst recht! – konsequenterweise den Schlusspunkt: Die sechs ex-Frauen des englischen Königs Henry VIII, in Gothik-Trash gekleidete Oberstufen-Amazonen mit außergewöhnlichen Stimmen und ebensolcher Choreografie, ermächtigen sich über ihr Schicksal: We’re one of a kind, No category. So lässt sich das ganze Fest auf den Punkt bringen. (Fb)

Jung und Alt am Blech

4.3.2024: Backen aus Nächstenliebe

Sich in kalten und grauen Winterzeiten anderen Menschen mit uneigennützigem Wohlwollen zuwenden und gemeinsam aktiv Zeit verbringen, haben wir uns als SchülerInnen des Walddörfer-Gymnasiums zum Ziel unseres Projektes „Backen aus Nächstenliebe“ gesetzt.

Die Idee: Ein wenig Farbe in die triste, Hamburger-End-Winterzeit bringen. Jung & Alt backen zusammen Kekse!

Wir haben es uns in unserem „Lernen Durch Engagement-Kurs“ zur Aufgabe gemacht, die Jüngsten unserer Schule sowie SeniorInnen der Residenz Wiesenkamp zusammenzubringen, damit beide Generationen voneinander lernen und bei einem gemeinsamen Back-Projekt eine schöne Zeit verbringen. Gerade SeniorInnen in Einrichtungen für betreutes Wohnen sind nach der Weihnachtszeit, wenn die Familien wieder abgereist sind, allein und zum Großteil einsam. Dem wollten wir zumindest zu dieser Jahreszeit etwas entgegensetzen. Wir haben uns also motivierte Kinder aus der 5ten Klassenstufe geschnappt, sind mit ihnen am Freitag, dem 23.02.24 zu der Residenz am Wiesenkamp gefahren und haben dort mit 8 BewohnerInnen Teig geknetet, Teig ausgestochen und die fertig gebackenen Kekse in gemütlicher Runde gemeinsam verzerrt. In ruhiger und friedlicher Stimmung lasen beide Generationen Geschichten von Wilhelm Busch („Max und Moritz“, „Der Häwelmann“). Die SeniorInnen schwärmten in Erinnerungen ihrer Kindheit und unsere Kleinsten haben wertvolle deutsche Literatur kennengelernt. Nette Gespräche und ein wichtiger Erfahrungsaustausch rundeten den Nachmittag ab. Jung und Alt – ein großartiges Erlebnis für alle.

Großer Dank geht an Edeka Dalinger in Volksdorf, welcher uns mit sämtlichen Backzutaten unterstützt hat und uns als Sponsor zur Seite stand.

Einen weiteren Dank richten wir an Frau Voth, die Kulturbeauftragte der Residenz, für die tolle Vorab-Organisation und das problemlose Zusammenarbeiten.

Mit unserer erworbenen Erfahrung sind wir motiviert ein neues Projekt zu planen und freuen wir uns auf unser nächsten Engagement.

Eure LdE´ler

 

Back from Wolfenbüttel

14.02.2024:  „Wahnsinn“ als Muse

Wolfenbüttel ist eine mittelgroße Stadt in Niedersachsen. Provinz, nicht Metropole nach Größe, Bedeutung und Strahlkraft. Dennoch muss dieser Ort etwas Magisches haben. Musentempel. Jedenfalls, das große Orchester und der große Chor haben von der Probenwoche ebenda etwas ganz Besonderes mitgebracht, das sie am 14.2. in der Aula präsentierten, zur Aufführung brachten, ja entfachten in der aufs Neue proppevollen Aula. Das Motto „Wahnsinn“, das die Liedauswahl der letzten drei Stücke setzte, kann man jedenfalls in einen Konzertrückblick wie diesen übernehmen, ohne sich der Übertreibung schuldig zu machen. „Mad“ zu sein bedeutet eben nicht nur, im Sinne einer Diagnostik abzuweichen von einer Norm, sondern auch Grenzen zu überschreiten, etwas zu wagen, sich an etwas auszuprobieren, von dem man nicht weiß, ob man dem gewachsen ist und was am Ende dabei herauskommt. Das Herausgekommene konnten nun begeisterte Gäste in der Aula hören und sehen und einatmen, unter anderem Queens Rockopermelodram „Bohemian Rhapsody“ und den Tanzflächenstampfer „Crazy in love“ von Beyoncé. Lyrik gab´s auch, eine zu Herzen gehende Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Obdachlosigkeit. Die gesammelten Spenden gingen in diesem Sinne an die Obdachloseninitiative „Hinz und Kunzt“: 1645,74 € kamen zusammen, worüber wir uns sehr freuen!

Ovationen am Ende. Eine Kollegin schreibt im Lehrerblog: „Ein „wahnsinnig“ großes Engagement, das gar nicht oft genug wertschätzende Erwähnung finden kann und sollte – wow und großartig, was da geleistet wird!!!“ Das „da“ geht einmal mehr zurück auf die engagierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Musik. Inspirierte Pädagogen, die die Schüler:innen mitnehmen, mit ihnen gemeinsam etwas kreieren, das größer ist als die Summe der Einzelteile. Dieser beseelte Geist, Spirit, strahlt nach innen und nach außen. „When they go low, we go high.“ Recht so. (Fb)

Projekt LeseZeichen

Das Projekt LeseZeichen der 8b setzt (Lese-) Zeichen

29. November 23: Wie findet Buch und Mensch zueinander? 

Kennt ihr das Gefühl: In andere Welten abtauchen, mitfühlen, als wäre man selbst dabei?

Bücher geben uns die wunderbare Möglichkeit das zu erleben. Es gibt viele Bücher zu entdecken, aber es ist  meist schwer die richtigen Bücher für sich zu finden. Deswegen setzen wir ein Zeichen! Ein LeseZeichen. Mit dem Projekt „LeseZeichen“ machen Jugendliche sich gegenseitig auf gute Bücher, die Bücherhalle und das Lesen im Allgemeinen aufmerksam.

Das Projekt wurde vom Walddörfer Gymnasium in Kooperation mit der Bücherhalle Volksdorf ins Leben gerufen und wir, zehn 10 Schüler*innen aus der 8b, durften die Pilot-Gruppe sein.

Wir haben uns als erstes Bücher ausgesucht und teilweise auch bestellen lassen, wenn sie gerade nicht zur Verfügung standen. Dann haben wir auch schon mit dem Schreiben der Empfehlungen für unsere Bücher begonnen. Anfangs ist es uns noch schwergefallen, die richtigen Worte zu finden, aber mit der Zeit haben wir ein Gefühl dafür bekommen und sind schnell in einen richtigen Schreib-Flow gekommen. Als Team haben wir uns gegenseitig geholfen und Empfehlungen vorgelesen, um die anderen nach ihrer Meinung zu fragen.

Neben den eigentlichen Buchempfehlungen war es unsere Aufgabe, die Ausstellungsfläche vorne am Fenster zu dekorieren. Dazu haben wir Material von der Bücherhalle bekommen. Wir haben auch eine Bücherliste entworfen, die man sich mitnehmen kann, um in Ruhe gucken zu können, welche Bücher wir empfehlen. Während des ganzen Projekts haben wir größtenteils selbstständig gearbeitet, nur ab und zu hat uns eine Mitarbeiterin der Bücherhalle gefragt, ob wir etwas brauchen.

Wir haben das Projekt am 22.November mit einer Präsentation abgeschlossen. Nun übergeben wir den Staffelstab an eine 6. Klasse, die das nächste LeseZeichen gestalten.

Uns hat das Projekt sehr gefallen und es war eine schöne Erfahrung, selbständig und ohne viele Vorgaben und ohne Lehrer ein Projekt auf die Beine zu stellen. Wir finden das LeseZeichen ist eine sehr gute Idee um andere Jugendliche an den Welten unserer Lieblingsbücher teilhaben zu lassen und wir hoffen, wir konnten damit auch „Nicht-Leser“ erreichen. Wir haben von der Bücherhalle erfahren, dass schon viele der Bücher ausgeliehen wurden, was uns natürlich sehr freut.

Wir können euch sehr empfehlen, selbst mal in die Bücherhalle zu gehen, sich die Bücherausstellung anzugucken und ein bisschen rumzustöbern. Vielleicht ist ja auch für euch ein Buch dabei, das euch in eine andere Welt, an einen anderen Ort und eine andere Zeit katapultiert.

Von Emmi, Helene und Paula aus der 8b