Biotechnik-Praktikum

21.06.25: Biotechnik-Praktikum an der HAW-Bergedorf – Ein spannender Einblick in die Wissenschaft

Lernbüro, das sich Lösen von klassischen Unterrichtsformen, schließt auch das Sammeln von Eindrücken und Erfahrungen an außerschulischen Lernorten ein. Im Rahmen des Semesterthemas Molekulargenetik und Gentechnik führen wir regelmäßig ein Praktikum in einem professionellen Laboratorium durch, um einige theoretischen Inhalte aus dem Unterricht auch einmal in der Praxis selber ausprobieren zu können.

So haben die Schüler*innen des S2-Zukunft-Profils und S2-Biologie-Grundkurses zusammen mit Herrn Simon und Herrn Wöhlecke die Gelegenheit ergriffen, an der HAW-Bergedorf in die Biotechnologie einzutauchen. Während des Praktikums führten wir mehrere interessante und immer komplexere Versuche durch, so dass die Schüler*innen einen guten Eindruck in die Laborarbeit erhielten. So wurde nach ein paar Übungen im Umgang mit Mikropipetten DNA aus Tomaten isoliert sowie ein grün fluoreszierendes Protein aufgereinigt. Letzteres stammt ursprünglich aus Quallen und wurde gentechnisch in Bakterien übertragen, sodass diese es nun produzieren – ein anschauliches Beispiel für einen Aufreinigungsprozess, wie er beispielsweise auch in der medizinischen Biotechnologie Anwendung findet.

Und neben dem Schnuppern der Laborluft konnte man sich auch beim Mittagessen in er Mensa für einen Tag schon mal ganz als Student*in fühlen – also genauso wie im Lernbüro. (Wöh)

 

Sommerkonzert 2025

19.06.25: Aus neuen Welten: Orchester, Chöre und Bands des WdG auf Klangreisen beim Sommerkonzert…

Man denke sich eine Musiklandkarte mit allerlei Kontinenten, jeder für sich beheimatet eine Richtung, Epoche, einen Stil, eine bestimmte Tradition, unterschiedliche Instrumentierungen. Interessant, ein jedes Archipel zu besuchen, sich vertraut zu machen mit seinen Reizen. Oder man denkt sich, wie es wäre, wenn man sie gedanklich zusammenschöbe, so dass plötzlich Nachbarschaften entstehen, die nicht in Abgrenzung koexistieren, sondern sich vielmehr gegenseitig befruchtend dynamisieren: Man landet beim WdG-Sommerkonzert.

Der erste Kontinent ist das Orchester Con Spirito unter Leitung von Markus Norrenbrock, das eröffnete mit Filmmusik aus dem Dinosauriermärchen „Jurassic Park“ und dann gemeinsam mit dem Unterstufenchor „Skyfall“ interpretierte, und zwar so, dass man sich dachte: Adele, gut, die hat´s schon drauf, aber das hier ist nochmal was anderes, auch opulent, dabei frisch, klanglich renoviert.
Weiter ging´s mit Be Allegri, einem jungen Orchesterunternehmen, das Fabian Josten von „Guantanamera“, also Kuba, in die neue Welt Antonín Dvořáks, also die USA, stilsicher dirigierte.
Dass dann der Unterstufenchor die dritte Etappe bildete, hatte neben der Stufendramaturgie auch eine, vielleicht geplante, inhaltliche Ursache, denn die beiden Songs „When I grew up“ und „You will be found“ lassen sich eben auch geografisch deuten, was Rüdiger Bültmann auf jeden Fall zuzutrauen ist, weil sein musikalischer Horizont, das wird man später am Abend noch hören, wie auch der seiner Fachbereichskolleg:innen nicht an irgendeiner Grenze endet, die nicht über sich hinausweist.
Ein Prädikat, das sich der Mittelstufenchor längst erarbeitet hat, dessen erste Nummer, „Make you feel my love“, percussiv begleitet elegant und unwiderstehlich dahinshufflelte. Was Anne Zugic aus diesem Vokalensemble in den letzten Jahren, bei immer wieder wechselnden Besetzungen, wie es an einer Schule eben so ist, herausholt, hätte längst einen eigenen Konzertabend verdient.
Zwischen die beiden Chöre schob sich indes ein Subkontinent ganz eigener Prägung: Die JacBeats können, wenn sie einst große Karriere machen, darauf verweisen, wo sie ihre ersten Auftritte hatten. Man kennt vier Typen aus Liverpool, die auch mal in Hamburg…. Okay, vielleicht als Vergleich doch noch ein Regalmeter zu hoch. Nicht zu hoch ist die Aussage, dass die 5 jungen Burschen einen extrem nach vorne drängenden, notwendig kratzbürstigen, melodiösen Indierock über die Rampe schieben, dass man danach in den Spiegel schauen muss, wie weit sich die Frisur verschoben hat ob der Druckwelle, die da durch die Aula nach hinten flog. Die zwei Eigenkompositionen legen jedenfalls Zeugnis davon ab, dass hier was ganz Eigenes, Authentisches entsteht, das man genau beobachten muss. Die angekündigten Hörproben auf den einschlägigen Portalen werden viele Aufrufe bekommen, das ist mal sicher.
Nach diesem Pegelsturm wurde es voll auf der Bühne, denn der Oberstufenchor betrat die Szene, und gemeinsam mit der Band wurde Kate Bush´s „Running up that hill“, wie war das Verb noch, genau: zelebriert. Der Marschbeat des Originals wurde zu Beginn runtergedimmt, vokal sozusagen untergraben. „If I only could…“ – so manches ältere Ohr im Publikum blickte gedankenverloren in die eigenen Jugendjahre, und ja: Es gab tolle Musik damals. Heute natürlich auch. Aus dem Oberstufenchor heraus hat sich ein weiterer kleiner Subkontinent herauspräpariert, ein Kammerchor, der „Light in the Hallway“ sang. „You are not alone“, das ist die Botschaft, die Gesa F. aus dem Jahrgang S2 eindrucksvoll erklärte: Ein Statement gegen Gewalt im Allgemeinen und Frauen im Speziellen. Was gäbe es Dringlicheres zu sagen dieser Tage? Konsequent dann, dass zum Abschluss des Aulateils alle drei Chöre und die Band zusammen „You´re the voice“ spielten. Ganz viele Menschen also,  und noch mehr Menschen: Am Ende sang der ganze Saal den Refrain gemeinsam. Gänsehaut. Standing ovations und Bravo-Rufe in der vibrierenden, stickigen Aulaluft.
Also raus auf den Hof, wo die WdG-BigBand schon bereit stand für den finalen Trip. Wie bei den Chören und Orchestern ist die Herausforderung, den natürlichen Abgängen (G9 war in diesem Sinne irgendwie besser, weil ein Jahr mehr Zeit, aber gut, anderes Thema) neue, talentierte Musiker:innen entgegenzusetzen, die ihrerseits dann eines Tages, undsofort. Wie Olaf Klindtwort es immer wieder aufs Neue schafft, seine Groovemaschine zusammenzuschrauben und so viele unterschiedliche Begabungen unter einen Rhythmushut zu bringen, ist schon beeindruckend. Herbie Hancock und Stevie Wonder zu interpretieren ist für sich genommen schon ein Projekt. Dem Ganzen dann den eigenen seelischen Schub zu geben, die Bläsersätze so zucken zu lassen wie Blitze, dem Latin-Funk Seele einzuhauchen, das ist die Kunst. Die Rhythmusgruppe um August S. am Schlagzeug extrovertiert zu nennen trifft es nicht, denn das ist eine Untertreibung. Das nächste Mal wäre eine Dunstabzugshaube über der Bühne im Innenhof eine denkbare Idee, über die ernsthaft nachzudenken kein Fehler ist.

Der Abend über dreieinviertel Stunden hatte nicht einen Moment der Langeweile, der Redundanz. Alles hatte Platz und Raum, atmete Inspiration und Können. Die bis auf den letzten Platz besetzte Aula ist zunächst ein zahlenmäßiger Beweis für die gelingende Kopplung zwischen den Musiklehrer:innen, den Schüler:innen und ihren Eltern, Verwandten und Freunden. Das reicht aber nicht. Erst der donnernde Applaus ist der Beweis dafür, dass die Herzen erreicht wurden. Und das geht nur, wenn selbst man mit ganzem Herzen auf der Bühne ist. Großer Spaß, wieder einmal! (Fb)

Pilotphase Lernbüros: Dreiviertelzwischenbilanz

19.06.25: Die Lernbüropilotphase ist Viertelvorende…

In Wettrennen und Wettfahrten werden Zwischenzeiten genommen, um im Vergleich zu sehen, wie gut man unterwegs ist. Die Lernbüropilotphase hat nun beinahe dreiviertel der Zeitstrecke hinter sich gebracht. Zeit für ein Innehalten: Ist eine Bilanz möglich, die ein eindeutiges Bild zeigt?

Wir merken: Eine Gesamtschau ist zu diesem Zeitpunkt nur bedingt aussagekräftig. Genauer, spezifischer, verwertbarer ist erst der Blick hinein in die Erfahrungsbiografien aller Beteiligter nach Ende des Projekts. Manch eine/r ist schon vor der Zielgerade erschöpft, andere Schüler:innen kommen dagegen mit viel Schwung aus der letzten Kurve und sind hoch motiviert, optimale Ergebnisse abzuliefern.

Was sich bereits sagen lässt: Komplexes Format, das wir da ausprobieren, eine Herausforderung für die Lernenden wie für die Lehrenden. Ersteren wird viel Disziplin abverlangt, Letztere merken, wie anstrengend und fordernd Coaching sein kann. Wir sind gespannt auf die letzte Woche.

Die Fünft- und Achtklässlerinnen lassen sich, wie zu sehen ist, jedenfalls den Spaß nicht verderben! (Fb)

Fest der Künste

16.06.25: Fest der Künste am WdG …

Kunst im Singular existiert eigentlich nicht, denn es gehören immer mindestens zwei dazu, damit von ihr die Rede sein kann: Jemand erschafft, und jemand anderes begegnet dem Produkt. Was auch immer dieses im Endeffekt kennzeichnet, es sendet eine Botschaft aus, die schwankt zwischen den Polen der Eindeutigkeit und des Rätselhaften. Ein „sehr schönes Event und für diejenigen, die da waren, eine interessante Erfahrung und ein neuer und anderer Blick auf Unterricht und darüber hinaus“, so lautet das Fazit von Susan Schmidt-Liszkowski aus dem Fachbereich Kunst. Besser, prägnanter lässt es sich nicht sagen. (Fb)

Labore der Erkenntnis

02.06.2025: Der Zug ist auf den Schienen, die Pilotphase der Lernbüros rollt

Heute morgen starteten die Lernbüros. Die Stimmung? Erwartungsvoll, meistens gespannt, hier und da auch angespannt, in jedem Fall positiv in der Grundhaltung, motiviert in der Herangehensweise. 

In Raum 172 hat die 6d ihre Heimat, und Frau Hentschel hat einige Impressionen im Bild festgehalten, die die konzentriert-fröhliche Atmosphäre in den Räumen, auf den Fluren und im Innenhof einfangen (Fotos: Hl).

Revue der Vielfalt

27.05.2025: Letzte Assembly in diesem Schuljahr…

Die letzte Assembly in diesem Schuljahr setzte noch einmal sehr vielfältige Akzente, inhaltlich, in der Darbietungsform sowie in der Art und Weise des Transports von Botschaften durch Wort, Bild und Musik. Die Klammer, die alle Auftritte wieder einmal zusammenhielt: Kreativität.

Moderiert von Miko, Hanno, Milana und Svea aus dem Jahrgang 5 eröffneten Ben und Johannes mit Amy Winehouse` “Back to black“ den Reigen, dem sie eine sehr eigene Interpretation von Beethovens „Für Elise“ folgen ließen und damit den Beweis antraten, dass man ein romantisches Kunstlied mit zeitgenössischem Jazz und Rock verheiraten kann und eine harmonische Klangehe das Resultat ist. Ergreifend anschließend ein Text, den man erst einmal verdauen musste in seiner Tiefe, seinem Schmerz, seiner allumfassenden Empathie mit einer geknechteten Kreatur: Pia aus Jahrgang 10 hat das Schicksal eines Huhns in Massentierhaltung in einem Tagebucheintrag festgehalten. Sehr ernst, sehr bedenkenswert. Ebenso bedenkenswert, aber weniger ernst dann zwei Reden aus dem Babel-Profil S2, die Gegenstand waren einer Studienzeit: Sascha widmete sich dem Thema Warum Bundesligavereine eine Tribüne für die Haustiere der Fans reservieren sollten!, und es stellt sich jetzt schon die Frage, weshalb das nicht schon längst geschehen ist. Darauf forderte Hannah ein Stöckelschuhverbot in Fußgängerzonen!, mit einer solchen Emphase, dass das Tragen von Pfennigabsätzen in der Öffentlichkeit zukünftig stigmatisiert zu werden droht. Harmonisch und percussiv traten Ben, Frederik, Constantin & August mit einem Stück namens „Klöterer“ den Beweis an, dass eine Handpan ein wunderbarer Träger von Melodie und Beats sein kann, die gedachte gerade Linie zwischen Kreolien, also Südsee, und Volksdorf. Um den globalen Süden ging es anschließend auch in einer Präsentation der 7a zum tropischen Regenwald. Dass es dieser lebenswichtigen Naturinstanz nicht gut geht, weil sie mehr und mehr dem Profitstreben einer wirtschaftlichen Elite zum Opfer fällt, und was wir dagegen tun können, wurde eindrücklich geschildert in einem Diavortrag. Felix aus der S2 stellte daraufhin seine Schallplatten-AG vor. Dass es das französiche Lied „Voila“ von Barbara Pravi auf Vinyl gibt, ist sicher. Schade aber, dass die zu Herzen gehende Version, die Frederik am Klavier darbot, nicht käuflich zu erwerben ist. Den Schlusspunkt der einstündigen Revue setzte Henri aus der S2 mit Chopins „Fantasie Impromptu“, einem perlenden impressionistischen Meisterstück, dessen Herausforderungen nicht nur die schwierig zu spielenden Hochgeschwindigkeitsarpeggios sind, sondern die schwebende Balance zu treffen zwischen den schnellen Passagen und den unvermittelt einbrechenden Abstürzen ins Balladeske. Henri meisterte all das mit größter Souveränität und schloss so die vierte und letzte Assembly im neuen Schuljahr würdig ab. Wir freuen uns schon auf die neue Saison! (Fb)