9.12.25: Das erste von zwei Weihnachtskonzerten: Zuhören, um zu hören …
Die Vermutung, dass Musik in dunkleren Phasen ein wirksames Hilfsmittel ist oder sein kann, ist nicht allzu weit hergeholt. Sie braucht keine analytischen Umwege, ihre Vokabeln versteht jede/r, ganz automatisch verwandeln sich Töne im Menschen zu Stimmungsspiegeln, die gerne und oft den Weg ins Herz suchen und auch finden. Auf die Notwendigkeit, diesen taumelnden Zeiten ein paar Noten Hoffnung, Zuversicht, Licht hinzuzufügen, hat Schulleiter Jürgen Solf in seiner Begrüßungsrede kurz, aber eindringlich hingewiesen.
Das diesjährige WdG-Weihnachtskonzert Vol. 1 mit den Orchestern Con spirito, Be allegri und dem A-Orchester sowie dem Unter- und Mittelstufenchor, ergänzt durch die Bratschen-AG der Fünftklässler unter der kompetenten Leitung von Doris Köpcke-Hoffmann als Opener, blieb in dieser Hinsicht nichts schuldig.
Dass sich das musikalische Programm in irgendeiner Weise beim Publikum anbiedern würde, lässt sich beim besten Willen nicht behaupten. So packte etwa das A-Orchester nicht weniger als 9 (!) Lieder in eine Vollnummer, man kam mit dem Zählen gar nicht nach und brauchte hinterher Dr. Claudia Cerachowitz, die nicht nur dirigieren, sondern anscheinend auch sehr gut rechnen kann, um die Addition zum richtigen Ergebnis zu führen.
Apropos rechnen: Wer meinte, im Publikum sitzend damit rechnen zu können, einen passiv genießerischen Hinhörabend gebucht zu haben, hatte die Rechnung ohne den Wirt, also das ist Markus Norrenbrock, gemacht, der die proppevolle Aula zu einem dreistimmigen Chorgesang animierte, der nicht ganz gänsehautfrei ablief. Ob es tatsächlich stimmte, dass jemand falsch sang, wie der Dirigent meinte gehört zu haben inklusive konkreter Ansprache der Sitzreihe und des Platzes, wird noch ausgewertet von entsprechenden Kamera- und Gesangsschiedsläuten (das ist der berühmt-berüchtigte Volksdorfer Keller!).
Fabian Josten mit seinem Orchester Be allegri bewies einmal mehr, dass man Ensemblemusik machen kann mit jungen Musiker:innen abseits des Mainstreams, einen Ort, den Rüdiger Bültmann und Anne Zugic mit ihrer wieder einmal eindrücklichen Chorpräsentation sowieso nicht kennen. Als Rauschmeißer gab´s am Ende ein gemeinsames „Feliz Navidad“, das wir uns jetzt alle ziemlich verdient haben als Schulgemeinschaft! (Fb)














