06.05.2024: Knappe Kassen und Visionen…
Die Zukunft ist die Gegenwart von morgen, und die Versäumnisse von heute werden der jungen Generation ins Stammbuch geschrieben. Andreas Dressel, Hamburgs Finanzsenator und als solcher oberster Kassenmeister, sprach und diskutierte im Koralle-Kino vor und zu einem jungen Publikum über die Finanzlage der Stadt. Nun, eigentlich tat er das nicht, zumindest nicht in Form von Zahlen und Diagrammen, und das aus gutem Grund, es ging vielmehr um die großen Fragen, die die Gesellschaft umtreibt: Wie kann der Staat Gelder generieren, und nach welchen Prämissen gibt er sie aus? Das sind politische Entscheidungen, die ein grundsätzliches Verständnis von Gesellschaft und Wirtschaft abbilden. In Zeiten der vielen Krisen, so Dressel, die gerade jungen Leuten auf der Seele liegen, müssten die Perspektiven der nächsten Generation noch mehr in den Fokus rücken, auf dass sie ihrerseits gestalten könne und nicht nur die Folgen der Entscheidungen und Unterlassungen von heute verwalten müsse, sobald sie am Ruder sitze. Adina, Magdalena, Philine und Max aus dem Babel-Profil S2 hatten gemeinsam mit Anja Quast, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, Fragen formuliert, mal pointiert, mal kritisch, mal um fachliche Erklärungen und Einordnungen bittend. Der Senator erläuterte anschaulich, sehr zugewandt, gutgelaunt und fokussiert seine Positionen. Hier und da bilanzierte er durchaus selbstironisch das eigene Tun zwischen Visionen und Sachzwängen. Die knapp zwei Stunden im Koralle waren kurzweilig und sehr informativ. Wir danken dem Senator, Frau Quast und dem Koralle-Kino und freuen uns nach Carsten Brosda und Andreas Dressel auf das nächste Salon-Gespräch vor Ort in Volksdorf. (Fb)